Liebe Mitglieder und Freunde von INSULA RUGIA,
vor wenigen Wochen hat ein schweres Sturmhochwasser erhebliche Schäden auf Rügen angerichtet, jetzt fegt das Sturmtief Zoltan über die Insel und auch für Weihnachten ist Sturm vorhergesagt. Wir durchleben gerade stürmische Zeiten, nicht nur im Hinblick auf das Wetter. Die Absicht der Bundesregierung an der Ostküste von Rügen Terminals zur Anlandung und Regasifizierung von Flüssiggas (LNG) zu errichten, hat auf unserer Insel breiten zivilgesellschaftlichen Widerstand ausgelöst.
Da dieses Vorhaben ein erhebliches Gefährdungspotential für ganz Rügen aufweist und die jahrzehntelangen Bemühungen von INSULA RUGIA e.V. um eine gedeihliche und zukunftsfähige Entwicklung der Insel Rügen und auch die Ziele des UNESCO-Biosphärenreservates Südost-Rügen, als dessen Förderverein INSULA RUGIA e.V. fungiert, konterkariert, haben wir die Protestbewegung von Anbeginn an unterstützt.
Im Weihnachtsbrief vor einem Jahr habe ich auf die von Krisen, Kriegen und anderen Katastrophen geprägte düstere Weltlage verwiesen. In diesem Jahr ist manches noch schlimmer geworden ist, doch ich will das nicht wiederholen sondern mit fünf Beispielen kurz daran erinnern, welche Lichtblicke unseres Vereinslebens es in diesem Jahr gegeben hat und was wir im kommenden Jahr vorhaben.
Im Juli dieses Jahres konnten wir das RUGIA Rügen-Jahrbuch 2024 bei einer wieder gut besuchten Buchvorstellung öffentlich präsentieren. Das Jahrbuch 2025 ist in Vorbereitung und wird im Juli 2024 erscheinen. Im Oktober haben wir als Förderverein die vom Biosphärenreservat organisierte Woche der Nachhaltigkeit unterstützt und mitgestaltet. Unser LEADER-Projekt „Illustrierte Landschaftsgeschichte der Insel Rügen von der Eiszeit bis in die Zukunft“ konnte im November abgeschlossen werden. 12 Zeitreisen lassen uns den Wandel der Insellandschaft seit grauer Vorzeit über mehrere Jahrtausende hinweg erleben.
Die gemeinsam mit der Michael Succow Stiftung veranstaltete Vortragsreihe im Kasnevitzer Dorfhaus „Von Kasnevitz in die Welt“ erfreut sich regen Interesses und wird im kommenden Jahr fortgesetzt. Im September hatten wir mit einer Tagung am selben Ort an den in Dumgenevitz auf Rügen geborenen, bedeutenden Reformpädagogen Hermann Lietz (1868-1919) erinnert und dort im Oktober die Ausstellung „Ein Paradies in Gefahr. Landschaftsbilder als Widerstand“ mit Rügen-Gemälden des Wiener Künstlers Lukas Pusch eröffnet.
In Vorbereitung auf den 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich haben wir ein Projekt entwickelt, mit dem auf die Bedeutung der Rügen-Landschaft für das künstlerische Werk des Malers hingewiesen werden soll. Bei zwei Veranstaltungen an zwei landschaftlich exponierten Orten werden lebensgroße Bronzeskulpturen des Bildhauers Thomas Jastram aufgestellt, in Lauterbach am Weg vom Jaich zum Badehaus Goor und am Hochufer zwischen Vitt und Arkona. Sie erinnern an die Bedeutung der Rügen-Landschaft für das Naturverständnis und künstlerische Werk von Caspar David Friedrich. Das Projekt wird vom Vorpommernfonds gefördert. Dort haben wir auch die Förderung eines Projektes „Caspar David Friedrich auf Rügen – eine Bildergeschichte für Kinder und Erwachsene“ beantragt. Weitere Aktivitäten zum Jubiläumsjahr sind in Vorbereitung.
Ich danke Ihnen für Ihre Verbundenheit mit INSULA RUGIA und für Ihre Unterstützung unserer Arbeit und hoffe, dass Sie uns auch weiterhin treu bleiben.
Im Namen des Vorstandes wünsche ich Ihnen, Ihren Familien und Freunden besinnliche Weihnachten und schon jetzt Mut und Zuversicht für das Neue Jahr 2024
Ihr Hans-Dieter Knapp