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Loewig, Roger geb. 5.9.1930 Striegau/Schlesien (heute Strzegom, Polen gest. 4.11.1997 Berlin
Nach seiner Flucht aus Schlesien 1945 schlug er sich als Land- und Forstarbeiter in der Lausitz durch, bis er 1951 eine Lehrerausbildung in Ost-Berlin aufnahm, die er 1953 abschloss. Neben einer zehnjährigen Tätigkeit als Lehrer für Russisch, Deutsch und Geschichte an Berliner Schulen widmete sich Loewig – als Künstler und Autodidakt – intensiv dem Malen, Zeichnen und Schreiben.
Eine erste Ausstellung in privaten Räumen führte 1963 zur Verhaftung durch die Staatssicherheit und zur Verurteilung wegen „staatsgefährdender Hetze und Propaganda in schwerwiegendem Falle“. Bilder und Manuskripte wurden beschlagnahmt und teilweise vernichtet. 1964 konnte durch Bemühungen der Bundesregierung die Haftentlassung erwirkt werden. Loewig, aus dem Schuldienst entlassen, arbeitete er nunmehr, weiterhin Repressalien ausgesetzt, unter äußerst schwierigen Bedingungen als freischaffender Künstler in der DDR. 1972 ergab sich für Roger Loewig mit Hilfe der Bundesregierung die Möglichkeit, nach West-Berlin auszureisen. Er bezog eine Atelierwohnung im Märkischen Viertel mit Blick über die Berliner Mauer ins märkische Umland. 1992 wurden Arbeiten Roger Loewigs im Staatlichen Museum Auschwitz gezeigt, es war dies die erste Ausstellung eines deutschen Künstlers im ehemaligen Vernichtungslager. Über hundert Einzelausstellungen im In- und Ausland und zahlreiche Veröffentlichungen machten das Gesamtwerk einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Bereits von schwerer Krankheit gezeichnet, wurde Loewig im Oktober 1997 für sein Lebenswerk mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.