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Saltzmann, Carl geb.23.9.1847 Berlin gest. 14.1.1923 Potsdam) Marinemaler. Der Sohn des Schuhmachers Johann Friedrich Saltzmann machte 1862–1866 eine Goldschmiedelehre. 1867/78 besuchte er die Berliner Kunstakademie. 1868–1871 war er Schüler von HERMANN ESCHKE. Aus dessen Atelier für Landschaftsmalerei gingen auch LOUIS DOUZETTE und WALTER MORAS hervor. 1872 bezog Carl Saltzmann ein Atelier in Düsseldorf, 1877 in Berlin. Studienreisen nach Holland, Dänemark, Schweden, Italien. Saltzmann fiel 1878 der Kronprinzessin Victoria auf, die ein Gemälde des Hafens von Kolberg von ihm kaufte und ihn als Begleiter für die im selben Jahr begonnene zweijährige Weltreise ihres Sohnes Heinrich aussuchte. Diese Reise fand auf der Korvette Prinz Adalbert statt. Sie umschiffte Südamerika und Südafrika und hatte ihren Höhepunkt in Japan. 1884/85 gab er auf Wunsch des Prinzen Heinrich diesem und seinem Bruder Wilhelm Mal- und Zeichenunterricht, die der Kaiser in seinen Erinnerungen angenehm erwähnt. Gleich nach seiner Thronbesteigung nahm Wilhelm II. ihn 1888 auf seine erste Nordlandfahrt nach Russ-land, Schweden und Dänemark mit. Für sein nach der Reise gemaltes Bild „Eintreffen des Kaisers in Kronstadt“ erhielt er 1889 auf der Fahrt nach Tromsø das Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern. Zwei Gemälde wurden im Berliner Schloss aufgehängt. 1890 konnte er sich von den Architekten Ende & Böckmann eine Villa in Neubabelsberg bei Potsdam, Luisenstraße 10 (jetzt Virchowstraße 27) bauen lassen. Auf Wunsch des Kaisers illustrierte Saltzmann die von Paul Güßfeldt opulent erstellte Beschreibung der Reisen 1889-92. Von 1889 bis 1914 war Wilhelm in jedem Juli auf Nordlandfahrt, also 26 Mal. 1889, 1891 und 1907 fuhr man bis zum Nordkap. Saltzmann nahm an mindestens 22 der Fahrten teil. 1894 wurde er Lehrer, 1896 Prof. an der Berliner Kunstakademie. Am 2. Mai 1887 Professorentitel, Kl. Gold. Med. für Kunst 1887, die große 1888. Seit 1892 ord. Mitglied der Berl. Akademie. 1904-12 war er Vorsitzender der Berliner Künstler e.V. Saltzmann war verheiratet mit Clara Schulze. Er gehörte zur bevorzugten Auswahl zeitgenössischer Künstler, die das „Komité zur Beschaffung und Bewertung von Stollwerckbildern“ dem Kölner Schokoladeproduzent Ludwig Stollwerck zur Beauftragung für Entwürfe vorschlug. Saltzmann starb 1923 in Potsdam und wurde in Potsdam-Klein-Glienicke beigesetzt. Unbestritten wurde Saltzmann geschätzt wegen seiner Seestücke und Schiffsbilder. In der Tat beherrschte er die Darstellung bewegten Wassers unübertrefflich gut. Er malte aber auch Landschaften, insbesondere bis 1878, und lieferte Vorlagen für Buchillustrationen.
Rügenwerke: Vilm, Öl a. LW, 70×120, 1885 Privatbesitz (nach der Natur ge-malt) Abb. Katalog 2012, S. 80 Alfried Nehring, s.u. .- (in Boetticher heißt es: In der Greifswalder Bucht; Abend am Meer) Strandpartie auf der Insel Vilm – Greifswalder Bodden, Öl/Lw. Sign. u. dat. 1885, 70×120 (Auktionshaus Kühlungsborn 2011, Privatbesitz?)
Bibliographie: ThB.- Boetticher II/2, 1901.- Martin J. Ottma, Christina Mahnkopf (Hrsg.): Carl Saltzmann (1847-1923). Potsdamer Landschafts- und Marinemaler. Thiede und Thiede, Berlin 2000, Alfried Nehring: Hermann Eschke – Klippen und Küsten. Ein Urgestein der Berliner Malerei im 19. Jahrhundert, Rostock 2012