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Morgner, Michael geb. 6.4.1942 Chemnitz
Nach dem Ende der Galerie Clara Mosch engagierten sich Michael Morgner und Thomas Ranft nach wie vor im Künstlerverband und in der Genossenschaft bildender Künstler, zu der seit 1973 die „Galerie Oben“ in Karl-Marx-Stadt gehörte. In dieser von Morgner mitbegründeten selbständigen Galerie konnten von der Mosch-Gruppe geplante Ausstellungen in den folgenden Jahren verwirklicht werden. Sie besteht noch heute in einer Jugendstilvilla auf dem Chemnitzer Kaßberg und vertritt nach wie vor Michael Morgner und Thomas Ranft.
Der 1942 in Karl-Marx-Stadt geborene Arztsohn Michael Morgner, der an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig studiert hatte, könnte wohl als Grenzgänger bezeichnet werden. Fast obligatorisch nahm er an den DDR-Kunstausstellungen in Dresden teil. Mit Reisepass „privilegiert“, fand er schon zu DDR-Zeiten in der internationalen Kunstszene Aufmerksamkeit. Carl Vogel, Rektor der Hamburger Kunsthochschule, zählt zu seinen wichtigsten Sammlern und Förderern. Morgner besaß aber auch das Rückgrat, 1984 aus dem Bezirksvorstand des Verbandes Bildender Künstler der DDR auszutreten und eine Teilnahme an der X. DDR-Kunstausstellung 1987/88 zu verweigern. Trotz dieser kritischen Haltung erhielt er 1985 den Kunstpreis des FDGB. 1960 Abitur. 1961-66 Studierte er an der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig. Ab 1966 arbeitet er freischaffend in Dittersdorf, später in Einsiedel. 1973 wird er Mitbegründer der „Galerie Oben“ in Karl-Marx-Stadt. Er lernt den Grafiker Thomas Ranft kennen. 1975 nimmt er an einem Pleinair auf Hiddensee teil. Es entsteht ein Kamerafilm zusammen mit Thomas Ranft und dem Fotographen Ralf-Rainer Wasse. 1976 reist er in die Tschechoslowakei und nach Krakau. 1977 Mitbegründer der Künstlergruppe und Produzentengalerie „Clara Mosch“ (1977-82) zusammen mit Carlfriedrich Claus, Thomas Ranft, Dagmar Ranft-Schinke und Gregor-Thorsten Schade. Bis 1982 zahlreiche Ausstellungen und Aktionen, eigene und mit befreundeten Künstler wie G. Altenbourg und Max Uhlig. 1979 Pleinair in Gager auf Rügen, 1979 Aktion „Ein Kreuz legen“ auf den Feuersteinfeldern von Mukran. 1980 Reise nach Krakow und Hamburg. 1983 Pleinair in Gager auf Rügen, Aktion „Grenzsituation“. 1988 verweigert er die Teilnahme an der 10. Kunstausstellung der DDR und zieht sich aus dem Künstlerverband zurück. Seine Arbeiten werden von unzähligen Museen und Sammlung im In- und Ausland erworben.
W: Kiefer am Meer, Hiddensee, 1975, Tusche, Feder, 35,8×47,8 (Abb. Kat. 2002); Große Kiefer auf Hiddensee, 1975, Lavage, Tusche, Feder, Pinsel (Abb. Kat. 2002)
A: 1981 Leonhardi-Museum Dresden; bis 1982 zahlreiche eigene Ausstellung und Aktionen; 1984 Karl-Marx-Stadt, Morgner – serielle Bilder und Graphik, Galerie Oben; 1999 „1. Rügenscher Kunstverein“ Galerie Klosterkapelle Rambin, Zeichnungen und Grafik 1978-1988
L: Kat. Michael Morgner, Werkübersicht 1972-1991, Chemnitz, 1992; Kat. Ein Rückblick – 25 Jahre Kunsthalle Rostock, gleichzeitig Bestandskatalog Malerei, Rostock, 1994; Kat. 20 Jahre Künstlergruppe CLARA MOSCH, Städtisches Museum Chemnitz, 1997; Kat. Zum Sechzigsten Michael Morgner, 2002 (Abb.); u.a.; IN; OZ 27.2.98; 2.6.99;10.7.2002